Der erste Blick beim Inspizieren eines Gebrauchtwagens sollte dem Tacho gelten. Kilometerstände können bei modernen Gebrauchtfahrzeugen relativ leicht per Computer manipuliert werden. Um die Angaben auf dem Tacho zu kontrollieren, sollten Dokumente wie das Serviceheft und Reparaturrechnungen geprüft werden. Auf diesen Dokumenten wird z.B. bei Inspektionen der Kilometerstand verzeichnet. Passen diese Angaben zu dem Kilometerstand auf dem Tacho? Dieser lässt sich aber in etwa auch an der Abnutzung des Innenraums erkennen. Sind beispielsweise Lenkrad, Schaltknauf und Fahrersitz stark abgenutzt, spricht das für eine sehr hohe Kilometerlaufleistung.
Für Laien ist es oft schwer zu erkennen, ob ein Gebrauchtwagen in der Vergangenheit in einen Unfall verwickelt war. Verkäufer sollten daher direkt darauf angesprochen werden, ob der Wagen einen reparierten Unfallschaden hat. Auch wenn er dies verneint, sollten bei einem Gang um das Fahrzeug die Spaltmaße überprüft werden. Sind diese bei Türen, Stoßstangen und Kotflügeln unterschiedlich, deutet das auf einen Unfallschaden hin. Ein weiteres Indiz sind verschiedene Lackierungen. Wenn zum Beispiel der Farbton von der Heckklappe und dem Rest des Fahrzeugs auch nur geringfügig voneinander abweicht, spricht dies für eine nachträgliche Lackierung.
Der Motor ist das Herz des Autos und sollte besonders pfleglich behandelt werden. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens wird häufig ein sehr sauberer Motor präsentiert, bei dem kurz vorher noch eine Motorwäsche durchgeführt wurde. Das sollte Ihre Skepsis wecken, da so unter anderem Undichtigkeiten verschleiert werden können. Kontrollieren Sie auf jeden Fall, ob es Ölspuren gibt und sich Wasser am Ölmessstab befindet. Sind Schläuche porös oder locker? Fragen Sie den Verkäufer, ob regelmäßige Wartungen wie zum Beispiel der Wechsel des Zahnriemens durchgeführt wurden. Wenn nicht, drohen kostspielige Reparaturen. Im Idealfall kann der Verkäufer die Wartungen mit Rechnung und einem lückenlos geführten Serviceheft belegen.
Bei dem Gebrauchtwagen Check sollte auch das Getriebe des Fahrzeugs überprüft werden. Wenn sich die Gänge im Stand problemlos wechseln lassen und das Getriebe beim Schaltvorgang weder hakt noch Kratzgeräusche von sich gibt, spricht das für einen guten Zustand. Bei dem Gang um das Fahrzeug sollten auch die Stoßdämpfer einer Prüfung unterzogen werden. An allen vier Ecken des Gebrauchtwagens sollte der Wagen kurz nach unten gedrückt werden. Wenn er nach dem Zurückfedern wieder schnell in seine ursprüngliche Position zurückkehrt und sich nicht mehrfach auf und ab bewegt oder quietschende Geräusche von sich gibt, sind die Stoßdämpfer in einem guten Zustand. Zuletzt sollte bei dem Gebrauchtwagen Check die Lenkung überprüft werden. Im Stand sollte die Lenkung nicht mehr als zwei Finger breit Spiel haben, bevor sich die Räder bewegen.
Wenn Sie sich die Prüfung nicht zutrauen, können Sie bei vielen Fachwerkstätten einen professionellen Gebrauchtwagen Check durchführen lassen. Die Ausgabe kann sich schnell bezahlt machen. So erhalten Sie bei der Gebrauchtwagensuche nicht nur eine genaue Auskunft über den Zustand des Autos, sondern auch wertvolle Informationen für die Verhandlungen mit dem Verkäufer.